Klosterkirche St. Urban - Waldkapelle St. Ottilien

Herbstausflug

  • Klosterkirche St. Urban
  • Wallfahrtskapelle St. Ottilien
  • Landgasthof Ochsen in Geis

Herbstausflug der Senioren 6038 nach St. Urban, Wallfahrtskirche St. Ottilien, Landgasthof Ochsen in Geiss

 

Am Donnerstag, 29. Oktober 2015 erwartete uns Katharina, die liebenswürdige Chauffeuse von Heggli, mit einem nigelnagelneuen Komfortbus an der Feldhofstrasse. Das Wetter klärte auf wie immer, wenn die Gisiker Senioren reisen. Katharina führte uns in gemächlicher Fahrt in die ländlich gelegene, Klosteranlage St. Urban. Bis zum Beginn der Führung hatten wir Zeit, den monumental barocken Gebäudekomplex, die Skulpturenausstellung chinesischer Künstler im Park und den riesigen Gingkobaum im Herbstgewand zu bewundern.

Auf dem Vorplatz der Klosterkirche erwartete uns Herr Konrad Käch, und wir erfuhren bereits wichtige Informationen über den Zisterzienserorden, der seinen Anfang 1098 von dem benediktinischen Reformkloster Citeaux nahm.

Mit dem Eintritt Bernhards von Clairvaux im Jahre 1118 nahm das Kloster einen raschen Aufschwung und gab sich 1119 auf der Grundlage des hl. Benedikt eine eigene Ordensregel. Den kraftvollen Aufstieg verdankten die Zisterzienser ihrer reichen schriftstellerischen Tätigkeit und ihrer hervorragenden landwirt-schaftlichen Arbeit. Das Kloster galt als Bollwerk des Katholizismus.

1711-1780 liessen die Zisterzienser die Kirche mit dem Grundriss eines Doppel-kreuzes sowie das Kloster, beides in barockem Stil, neu errichten. Die an den Gebäuden angebrachten Familienwappen huldigten dem jeweiligen Abt und Bauherrn.

Im Kircheninnern finden sich bemerkenswerte Stukkaturen und Akanthus-kapitelle in reinem Weiss als Symbol der Einfachheit des Zisterzienser Ordens.

Reicher Lichteinfall über ungefärbte Fenster ergeben ein ungewohntes Licht- und Schattenspiel. Der Hochaltar aus der Vorgängerkirche, die Kanzel mit den in Gold gehaltenen Symbolen der Evangelisten, die Orgel, das schmiedeiserne Gitter und das europaweit bekannte Chorgestühl, von einheimischen Künstlern geschaffen, hinterlassen einen tiefen Eindruck. Die aussergewöhnliche Irrfahrt des Chorgestühls bis zur Rückkehr nach St. Urban kann hier aus Platzgründen nicht erwähnt werden.

Über das repräsentative Treppenhaus ging’s weiter in den fürstlichen Festsaal, wo auch heute immer wieder Konzerte stattfinden.

Ein weiterer Höhepunkt war die Bibliothek mit den von Johann Peter Fröhlicher, dem Hauptmeister des Chorgestühls, geschnitzten Holzsäulen aus Eichenholz. Die Ecksäulen stehen für die vier Jahreszeiten, die mittleren Stützen symbolisieren die vier Erdteile und an den Stirnseiten befinden sich die vier Elemente. Die kostbaren Handschriften von damals werden in der Zentral-bibliothek von Luzern aufbewahrt.
Gestärkt nach einem Apéro im gemütlichen Klostergasthaus, fuhren wir weiter zur Wallfahrtskapelle St. Ottilien in einem Weiler von Buttisholz. Wir bewunderten den kleinen Barockbau mit dem aussergewöhnlichen Grundriss eines griechischen Kreuzes und erfreuten uns an den reichen Rokoko-Stukkaturen.

 

Nach so viel Kultur waren alle hungrig und wir genossen den währschaften Imbiss im Gasthof Ochsen in Geiss. Reich bewirtet von freundlichen Gastgebern, chauffierte uns Katharina sanftzurück nach Gisikon.